Das IOS gedenkt Karl Nehrings

Karl Nehring, für lange Jahre Leiter der Abteilung für Geschichte am Südost-Institut, zudem Geschäftsführer und stellvertretender Leiter des ganzen Instituts, ist am 4. April 2024 in München verstorben. Der am 29. Mai 1943 Geborene wuchs in einer in Berlin verwurzelten Familie in den Nachkriegsjahren des westlichsten Teils von Deutschland auf, entdeckte aber schon mit dem Ungarnaufstand von 1956 das südöstliche Europa als Gegenstand seiner Interessen.

Mit ihm gedenkt das IOS einer der prägenden Gestalten der Institutsgeschichte vor der Begründung des Regensburger Instituts. Denn nach Studium der Geschichte an der FU Berlin und Promotion in München wurde Nehring als ausgebildeter Mediävist und Ungarnkenner nach Anfängen an der LMU bald zur leitenden Figur für den Bereich Geschichte am Südost-Institut. Ab 1981 war er im Herausgebergremium der „Südost-Forschungen“, ab 1989 einer ihrer zwei verantwortlichen Herausgeber, ebenso schon ab 1986 bei den „Südosteuropäischen Arbeiten“. Genauso mit zu verdanken sind ihm Institutsprojekte und Grundlagenwerke wie das „Biographische Lexikon zur Geschichte Südosteuropas“, der „Historischen Bücherkunde Südosteuropas“ und später das „Lexikon zur Geschichte Südosteuropas“. Nur die Übersiedlung des Instituts nach Regensburg wollte Nehring nicht mitmachen und schied kurz davor, 2006, früher als sonst geplant aus dem Berufsleben aus.

Dem großen Verwandtschafts- und Freundeskreis und insbesondere seiner Frau und Witwe Dorothee Nehring gilt das tiefe Mitgefühl des IOS. Die Verabschiedung von Karl Nehring findet am 19. April 2024 um 14.15 Uhr in der Aussegnungshalle des Nordfriedhofs München statt.